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In der Projektdatenbank finden Sie viele gute Ideen und Praxisbeispiele, die uns überzeugt haben und die wir Ihnen gerne präsentieren möchten.

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Präventionspreis 2024

für Schott AG, Mainz

Azubi-Sicherheitswoche mit anschließender Ausbildung zum Azubi-SiBe

Zusätzliche Informationen der VBG zu diesem Thema:
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Ausgangslage und Ziel:

Die Schott AG ist ein weltweit agierendes Unternehmen für Spezialglas und innovative Materialtechnologie mit 17.000 Mitarbeitenden, davon 2.900 in Deutschland. Bei den Auszubildenden waren erhöhte Unfallzahlen und eine nicht optimale Qualität der Unterweisung festzustellen. Durch ein zielgerichtetes Projekt sollte eine sichere Arbeitsweise der jungen Menschen entwickelt und gefördert werden.

Aktivitäten:

Für die Zielgruppe der Auszubildenden erarbeiten die Verantwortlichen ein didaktisches Konzept und bereiten die Informationen für eine umfassende Unterweisung auf. In einer "Azubi-Sicherheitswoche" erhalten die Berufsanfänger eine umfassende Schulung zur Prävention in Theorie und Praxis. Verantwortliche stellen in einem Vortrag die Aufgaben der Berufsgenossenschaft vor. Dann werden die Grundlagen der Arbeitssicherheit wie Gefährdungsbeurteilung, Betriebsanweisung, Unterweisung, Gefährdungsfaktoren und STOP-Maßnahmenhierarchie sowie die Inhalte des betrieblichen Gesundheitsschutzes bei SCHOTT vermittelt. Durch sogenannte "Wahrnehmungsübungen" erhalten die jungen Menschen einen Eindruck, was passieren kann, wenn die Vorschriften zur Arbeitssicherheit nicht beachtet werden. Beispiele für vermeidbare Gefahren am Arbeitsplatz und Kenntnis der Faktoren einer erhöhten Risikobereitschaft tragen dazu bei, Risikokompetenz zu entwickeln und zu stärken. An Lernstationen erfolgt die praktische präventive Schulung: die Auszubildenden befassen sich zunächst mit Leitfragen zu den Gefährdungen des jeweiligen Geräts oder Werkzeugs, dann erhalten sie eine Einweisung und führen die Tätigkeiten ihres späteren Einsatzes am Arbeitsplatz unter Anleitung und Aufsicht von erfahrenen Kollegen durch, zuletzt unterweisen sie sich gegenseitig. Als Ergebnis der Lernstationen erstellen die jungen Menschen Microlearnings mit Gamification-Charakter zum jeweiligen Arbeitsmittel.  Als weiterer Bestandteil des Projekts werden Azubi-SiBe (Auszubildenden-Sicherheitsbeauftrage) eingeführt. Die Verantwortlichen erstellen hierfür eine Stellenbeschreibung. Nach einer sechsmonatigen Erfahrung im Ausbildungsberuf können sich die jungen Menschen als Azubi-SiBe bewerben. Die berufenen Kandidaten werden in einem Tagesseminar zu den Themen Vorschriften (DGUV Vorschrift 1), Rechte und Pflichten der SiBe, Rolle als SiBe, Gefährdungsbeurteilungen sowie Maßnahmenhierarchie des Arbeitsschutzes geschult. Die nach Lehrjahren gestaffelten Aufgaben beinhalten zunächst Kontrolltätigkeiten, Beobachten und Melden, später auch Unterstützen bei der Gefährdungsbeurteilung.  

Ergebnisse:

Die zielgruppenspezifischen Unterweisungen in Theorie und Praxis sind sehr einprägsam. Die Auszubildenden erlangen nicht nur die wichtigen Kenntnisse und Fähigkeiten zum Arbeitsschutz, sondern werden hierfür auch besonders sensibilisiert. Durch das Erstellen von Microlearnings wird ein Überprüfen des Erfolgs der Unterweisung sowie eine Reflektion über die Themen realisiert. Zudem erwerben die Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger Erfahrung mit Informationsaufbereitung und Wissensvermittlung. Die Azubi-SiBe unterstützen die Sicherheitsbeauftragten und wirken als Multiplikatoren bei den Auszubildenden.

Besonderheit:

Das Unterweisungskonzept wurde von und mit jungen Arbeitnehmern entwickelt. Die Microlearnings sind effektiv für den Arbeitsschutz und innovativ, ebenso wie das Einführen der Azubi-SiBe. Auf diese Weise wird ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Prävention im Unternehmen geleistet.

Sie haben Anregungen, Fragen oder Kommentare zu den vorgestellten Projekten? Dann kontaktieren Sie uns gerne.