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In der Projektdatenbank finden Sie viele gute Ideen und Praxisbeispiele, die uns überzeugt haben und die wir Ihnen gerne präsentieren möchten.
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Gesunde und sichere Arbeit im Klinikalltag – Rolle eines Kreativbüros im Bereich der Personal- und Organisationsanalyse
Zusätzliche Informationen der VBG zu diesem Thema:
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Einleitung und Forschungsfrage:
Die Anzahl der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland wird - so die Bachelorarbeit - auch zukünftig in Folge des demografischen Wandels ansteigen. Dies stellt Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen vor enorme Herausforderungen, denn bereits gegenwärtig herrscht ein Pflegefachkräftemangel.
Die daraus resultierende Arbeitsüberlastung gefährdet nicht nur die Gesundheit der Patientinnen und Patienten, sondern auch die des Pflegepersonals. Während der Corona-Pandemie ist die Arbeitsintensität nochmals deutlich angestiegen. Dies hat zu einer hohen Fluktuation und Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung geführt, wodurch die Kapazitäten in den deutschen Krankenhäusern nicht vollumfänglich genutzt werden können. Die ohnehin bestehende hohe Arbeitsbelastung der Pflegekräfte wird voraussichtlich weiter steigen.
Kreativbüro: unterschiedliche Blickwinkel
Um dem zu begegnen, rief ein bayerisches Klinikum mit dem Kreativbüro ein Projekt ins Leben, um die Situation für die Beschäftigten zu verbessern. Die Unternehmensleitung signalisierte den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen damit die Bereitschaft, gemeinsam und mit innovativen Ideen Lösungswege zu entwickeln.
Das Konstrukt „Kreativbüro“ stellt eine Art geschützten Raum dar, in dem Pflegekräfte ihre vorherrschenden Belastungen und Bedürfnisse thematisieren können. Aufgrund der sich stetig verändernden Teilnehmerzusammensetzung ergibt sich die Möglichkeit, die bestehenden Herausforderungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu interpretieren und zu diskutieren.
Das Ziel des Kreativbüros ist es, die Pflegekräfte aktiv in einen vorstellbaren Veränderungsprozess miteinzubeziehen, um die Arbeitsbelastungen nachhaltig zu senken sowie die Arbeit zukünftig innovativer zu gestalten. Die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema sichere und gesunde Arbeit und seine konkreten Auswirkungen auf den Bereich der Intensivstation stellt ein großes berufspolitisches Bedürfnis dar. Aus diesem Grund verfolgt diese Bachelorarbeit das Ziel, zu erforschen, inwieweit Analyse- und Evaluationsinstrumente eines etablierten Kreativbüros die Belastungsintensität von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen auf der Intensivstation abbilden können. Infolgedessen sollen Ressourcen und mögliche psychische und physische Gefährdungen bei Pflegekräften der Intensivstation identifiziert werden.
Aktivitäten:
Zur Gewinnung von belastbaren Daten wählte der Studierende in Zusammenarbeit mit dem Institut für Betriebliches Gesundheitsmanagement und Arbeitssicherheit der Technischen Hochschule Deggendorf das quantitative Assessmentinstrument der Bio-Psycho-Sozialen Arbeitssituationsanalyse (BIPSA). Die Ergebnisse der Analyse zeigen die gegenwärtige Arbeitssituation der Intensivpflegekräfte und deren private Lebenswelt auf. Auf der Grundlage der Auswertung der erhobenen Forschungsergebnisse konnten nicht nur wesentlichen Erkenntnisse herausgearbeitet, sondern auch die Schwerpunkte zukünftiger Handlungsansätze ermittelt werden.
Die Arbeitsgestaltung und der Arbeitsinhalt der Intensivstation lassen sich als anspruchsvoll und herausfordernd beschreiben. Die signifikantesten Auswirkungen dieser spannungsgeladenen Herausforderungen sind an einem stark erhöhten Burnout-Risiko in Form eines Erschöpfungszustandes sowie einem fragil einzustufenden Schlafverhalten erkennbar. Parallel dazu zeigte sich bei der Auswertung der Fragebögen, dass die Möglichkeit, den Gesundheitszustand durch eigenes Handeln positiv zu beeinflussen, verkannt wird. In Anbetracht dessen gilt es individuelle Gesundheitsförderungsprogramme zu etablieren, damit die Pflegekräfte Unterstützung finden, die Aufgaben der Zukunft zu bewältigen.
Ergebnisse:
Die Ergebnisse der Bio-Psycho-Sozialen Arbeitssituationsanalyse (BIPSA) zeigen daneben auch, dass Führungskräfte die Motivation, Verbundenheit, Wertschätzung und Weiterentwicklung der Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnen richtungsweisend beeinflussen. Führungskräfte sind durch ihre Kompetenzen zukünftig als Potentialentwicklerinnen und -entwickler gefordert, damit Pflegekräfte in einer intensiven Arbeitswelt eigenständig und zielführend handeln und dabei ihre Gesundheit positiv beeinflussen können.
Insbesondere durch die Analyse der Fragebogendaten (BIPSA) und die Beteiligung im Kreativbüro konnte die Notwendigkeit aufgezeigt werden, die persönliche Entwicklung durch Aufstiegschancen und Fortbildungsmöglichkeiten zu fördern. Die Arbeitsbedingungen können durch innovative Arbeitszeit- und Dienstplangestaltungvarianten mit Eigenverantwortung modernisiert werden. Hierbei könnten App-Systeme zur Dienstplangestaltung mit integrierter Schichtwechselbörse, flexible Arbeitszeitmodelle sowie ein strukturiertes Ausfallmanagement einen Lösungsansatz darstellen. Dadurch würde die Motivation und die Zufriedenheit erhöht und einer individuellen Ausgestaltung der persönlichen Work-Life-Balance Rechnung getragen werden.
Fazit
Die dargestellten Ergebnisse der durchgeführten Organisationsanalyse rechtfertigen die Aussage, dass die Konzeptionierung eines Kreativbüros auf Basis einer vertrauensvollen Zusammenarbeit in der Lage ist, wertvolle Aussagen und Merkmale über die Belastungsintensitäten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Intensivstation aufzudecken und abzubilden. Durch die Kombination aus der narrativen Perspektive im Kreativbüro und der Bio-Psycho-Sozialen Arbeitssituationsanalyse (BIPSA) konnten die Verantwortlichen die Ressourcen und Belastungen der Intensivpflegekräfte umfangreich aufzeigen. Sie dient als Grundlage, um Verbesserungen in der Organisation gezielt anzustoßen. Auch Kliniken werden sich zukünftig von tradierten Vorstellungen und Abläufen lösen müssen, um im Wettbewerb um motivierte und gut ausgebildete Beschäftigte nicht das Nachsehen zu haben.
Besonderheit:
Die Methode des Kreativbüros zur Ermittlung von Belastungen und zur Weiterentwicklung der Präventionsarbeit ist unabhängig von unterschiedlichen Belastungen sehr gut auf alle bei der VBG versicherten Branchen übertragbar.
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